06.02.2023 von Clivia Bucher
Die nationale Kampagne «SAVE FOOD, FIGHT WASTE.» setzt auf ein Miteinander – über Sektoren und Staatsebenen hinweg. Und wie die Ergebnisse zeigen, lohnt sich die breite Zusammenarbeit: In den ersten zwei Jahren hat die Kampagne sechs Millionen Menschen in der Schweiz erreicht.
Kampagnenleiterin «SAVE FOOD, FIGHT WASTE.»
www.pusch.chclivia.bucher@pusch.ch
Das aktuelle Zeitgeschehen überfordert viele. Es scheint, eine Krise folge der nächsten. Und gerade als Konsument:in können die vielen Erwartungen und Informationen, die es zu beachten gilt, in eine Handlungsstarre führen. Was bedeutet das für das Thema Food Waste, das im öffentlichen Diskurs bleiben, Konsument:innen aber nicht überfordern soll. Wie kann die Bevölkerung möglichst niederschwellig und dienlich im Wandel begleitet werden?
Hier kommt die nationale Kampagne «SAVE FOOD, FIGHT WASTE.» ins Spiel. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, das Themen-Bewusstsein der Schweizer Bevölkerung zu erhöhen und praxisnahe Tipps und Tricks in drei Sprachen zu vermitteln.
Ende 2019 lancierte die Stiftung Pusch die Initiative «SAVE FOOD, FIGHT WASTE.» – mit einer breiten Allianz von damals bereits 69 Partner:innen. Das nationale Vorhaben profitierte von Beginn weg von der Mitwirkung vieler Organisationen. 2020 und 2021 wurden anschliessend vielseitige Massnahmen zur Information und Aktivierung der Schweizer Bevölkerung realisiert. Die aufmerksamkeitsstarke Kampagne setzte auf viel Bewegtbild, eine abwechslungsreiche und aktivierende Website, Präsenz auf Social Media, aber auch auf klassische Medien (TV, Plakate) und auf die Multiplikation durch Partner:innen und Influencer:innen.
Die breite Zusammenarbeit – mittlerweile zählt die Initiative über 80 Partner:innen – hat es ermöglicht, in den ersten zwei Kampagnen-Jahren rund sechs Millionen Menschen in der Schweiz zu erreichen. Mit verhältnismässig kleinen Mitteln und in sehr kurzer Zeit ist es gelungen, eine gestützte Bekanntheit von 21 Prozent bei der Bevölkerung zu erreichen. Umfragen zeigen zudem, dass die wichtigsten Handlungstipps gegen Food Waste der Bevölkerung heute bekannter sind als noch vor ein paar Jahren.
Trotz erschwerten Pandemie-Bedingungen konnte damit eine wichtige Grundlage für die breitenwirksame Information und Aktivierung der Konsument:innen geschaffen werden. Dieser Etappen-Erfolg ist dem gelungenen «Miteinander» der beteiligten Organisationen zu verdanken, die – in der Fachsprache ausgedrückt – «integriert kommunizieren».
Im Januar 2022 endete die erste Finanzierungsphase von «SAVE FOOD, FIGHT WASTE.». Der im April veröffentlichte Aktionsplan gegen die Lebensmittelverschwendung des Bundes stellte kurz darauf die wichtigsten Stossrichtungen bis 2025 vor. Der Aktionsplan bekräftigt die Dringlichkeit der Wissensvermittlung und Handlungsaktivierung der Konsument:innen und weiteren Teil-Zielgruppen der Kampagne, wie die Gastronomie und Schulen.
Aber auch bestehende Vereinbarungen und Gesetzgebungen, wie etwa die Agenda 2030, der Aktionsplan Grüne Wirtschaft, die Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) oder individuelle Vorgaben im Rahmen der kantonalen und kommunalen Abfallplanungen und Klimastrategien, zeigen: Die Erreichung der ambitionierten Ziele steht und fällt mit der Bereitschaft und Mitwirkung der Konsument:innen. Und dies wiederum erfordert gezielte Wissensvermittlung und Information, aber auch niederschwellige Möglichkeiten zur Verhaltensänderung und Partizipation.
Die Initiative «SAVE FOOD, FIGHT WASTE.» soll daher ab 2023 in eine wirkungsvolle zweite Projektphase übergehen, in der Angebote zur Partizipation geschaffen werden. Sektorübergreifend und in Zusammenarbeit mit wichtigen Branchenvertreter:innen sollen Konsument:innen möglichst einfach an eine Verhaltensänderung herangeführt werden. Ende August 2022 fand hierzu eine erste Auslegeordnung mit diversen bestehenden und potenziell neuen Partner:innen statt.
Im Rahmen der zweiten Projektphase wird auch das Angebot für kleinere und mittlere Gemeinden ausgebaut. Dies soll nicht zuletzt dazu beitragen, dass die finanziellen und personellen Ressourcen bei Gemeinden – durch das Bereitstellen der Grundlagen – entlastet und auf das Wesentliche fokussiert werden können: den Austausch mit der eigenen Bevölkerung.
An einer Partnerschaft interessierte Organisationen melden sich gerne via savefood@pusch.ch.
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