01.03.2020 von Food Ninja
Kaffeesatz ist eine wunderbare und vielseitig anwendbare Ressource. Als Pflegemittel für Haut und Haare oder im Haushalt als Waschmittel. Die Möglichkeiten scheinen grenzenlos. Auch vor dem Garten schreckt der Kaffeesatz nicht zurück: Mit seinem für pflanzliche Produkte vergleichsweise hohen Gehalt an Kalium, Phosphor und Stickstoff eignet er sich hervorragend als Düngemittel für Pflanzen.
Neben den oben erwähnten Nährstoffen – die essenziell sind für das Wachstum der Pflanze – reichert Kaffee den Boden auch mit Humus an. Dadurch wirkt sich Kaffeesatz gleich zweimal positiv auf unsere Pflanzen aus: Er liefert Nährstoffe und Energie und wirkt gleichzeitig bodenverbessernd. Vor der Anwendung muss der Kaffeesatz jedoch zuerst getrocknet werden. Dafür kannst du ihn zum Beispiel auf deinem Balkon in die Sonne stellen. Nass fängt er nämlich leicht an zu schimmeln.
Kaffeesatz für kräftige Pflanzen
Bevor du den Kaffeesatz fröhlich im Garten anwendest, solltest du dich kurz damit auseinandersetzen, ob er für deine Pflanze geeignet ist. Warum? Kaffeesatz ist leicht sauer – abhängig von Röstgrad und Bohnenart kann der pH-Wert von 5 (sauer) bis 7 (neutral) schwanken. Damit eignet sich Kaffeesatz vor allem als Düngemittel für Pflanzen, die einen sauren Humusboden bevorzugen. Zum Beispiel für Hortensien, Rhododendren, Farne, Pfingstrosen und Heidelbeeren. Aber auch Gemüsebeete mit Gurken, Zucchinis und Tomaten profitieren vom Koffein. Für Pflanzen, die eher ein basisches Milieu brauchen, sollte Kaffeesatz nicht verwendet werden. Auch für junges Pflanzengut eignet sich Kaffeesatz nicht: Durch eine leicht antibiotische Wirkung kann das Wachstum der jungen Pflanze vermindert werden.
Vorsicht bei Topfpflanzen
Topfpflanzen müssen generell immer vorsichtig gedüngt werden. Die Einschränkung des Topfes erlaubt weniger Spielraum als der offene Garten. Zwei Anwendungsarten empfehlen sich: Entweder ersetzt man die obersten paar Zentimeter der Topferde mit einem Gemisch aus Erde und Kaffeesatz oder noch besser: Man begiesst die Pflanze mit etwas kaltem Kaffee, der zu gleichen Teilen mit Wasser verdünnt wurde. Je nach Zimmerpflanze reicht schon eine halbe Tasse. So hat auch dein übrig gebliebener, kalter Kaffee ein zweites Leben. Man könnte sagen: Kaffee macht (Pflanzen) schön!
Der Kompost-Muntermacher
Natürlich eignet sich Kaffeesatz auch für den Kompost. Sogar als Kompostbeschleuniger kann er eingesetzt werden. Gemischt zu gleichen Teilen mit reifem Kompost und Mist hilft er, die Rotte voranzutreiben. Wie bei allen Kompostbeschleunigern wird sich dann die Rotte in den nächsten Tagen erhitzen. Um der Gefahr einer Selbstentzündung vorzubeugen, sollte der Komposthaufen in der nächsten Woche täglich gegossen werden. Auch allein passt der Kaffeesatz aber gut in den Kompost. Das hohe Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis eignet sich optimal für die Rotte. Einzig der pH-Wert sollte man im Auge behalten, wenn man grössere Mengen mit kompostiert.
Ein weiterer Vorteil vom Kaffeesatz im Kompost oder Garten ist das Anlocken von Regen- oder Kompostwürmern. Diese Nützlinge lieben die Struktur und die Nährstoffe darin und der Boden – oder der Kompost – profitiert von ihrer Aktivität. Deshalb eignet sich Kaffeesatz auch besonders gut in Wurmkompostern.
Natürliches Pflanzenschutzmittel
Während Würmer angezogen werden, weichen andere Tiere: Ameisen und Katzen mögen Kaffee gar nicht. Der Kaffeegeruch neutralisiert die Geruchsspuren, die von Ameisen zur Orientierung angelegt werden. Weshalb sie Beete, die mit Kaffeesatz gestreut wurden, eher meiden. Auch Katzen mögen den Kaffeegeruch gar nicht und gehen neue Wege, wenn eine Fläche damit bedeckt wurde. Für eine bessere Wirkung können Orangenschalen beigemischt werden, auch deren Geruch mögen Katzen nicht besonders gerne. So kann man mit einfachen Mitteln verhindern, dass der eigene Garten zum Katzenklo wird.
Oder auch ein Menschenschutzmittel
Zuletzt kann man den Kaffeesatz auch bei der nächsten Grillparty verwenden: Wenn die Wespen sich wieder wütend auf den Kartoffelsalat stürzen, sollte man sich keine Sorgen machen. Etwas Kaffeesatz in eine feuerfeste Unterlage geben und anzünden. Der Geruch erinnert zwar nur noch fern an das köstliche Gebräu, das wir einst trinken durften, aber dafür meiden die Wespen nun den Gartentisch.
Die Kampagne «SAVE FOOD, FIGHT WASTE.» übernimmt keine Gewähr hinsichtlich der inhaltlichen Richtigkeit und Zuverlässigkeit der Informationen. Die Anwendung erfolgt auf eigenes Risiko und die Kampagne übernimmt weder Haftung noch Garantien.
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