Lagerung

Alles hat seinen Platz

Food Ninjas lagern Nahrungsmittel clever und verlängern so deren Lebensdauer.
Hier erfährst du, wie du in der Küche und bei deinen Vorratsschränken stets den Überblick behältst.

Machs wie die Logistikprofis: First in, first out.

Als Food Ninja stellst du gerade erst eingekaufte Lebensmittel in den hinteren Teil der Schränke und schiebst ältere Produkte nach vorne. So geht weniger vergessen und du behältst immer den Überblick, was bald verbraucht werden sollte. Eingemachtes und Eingefrorenes beschriftest du am besten mit dem Datum.

Alles an seinen Platz. Aber was gehört wohin?

Ordnung und Übersicht freuen nicht nur Ordnungsliebhaber, Minimalistinnen und Marie-Kondo-Fans, sondern retten Lebensmittel auch vor dem Verderb. Hier ein paar Tipps und Tricks für wahre Food Ninjas:

Der Vorratsschrank:

Gut für die Lagerung von trockenen Lebensmitteln wie Flocken, Teigwaren, Mehl, Hülsenfrüchte und Gewürze sowie Konserven, Öle und Sirup.
Angebrochene Packungen solltest du in luftdichte und durchsichtige Behälter aus Glas oder Kunststoff umfüllen und mit den Daten beschriften.
Schränke neben Wärmequellen wie dem Kochherd oder dem Kühlschrank sind weniger zum lagern geeignet.
Brot bleibt in einem Brotkasten am längsten frisch.

Der Kühlschrank

Perfekt für verderbliche Nahrungsmittel wie Milchprodukte, Fleisch, Fisch, Eier, Brotaufstriche, Speisereste sowie kälteunempfindliche Früchte und Gemüse. Dies sind Artischocken, Blattsalate, Blumenkohl, grüne Bohnen, Broccoli, Erbsen, Erdbeeren, Karotten, Weisskohl, Radieschen, Rosenkohl, Randen, Sellerie, Spargel und Spinat. Sowie Äpfel, Aprikosen, Birnen, Kirschen, Kiwi, Nektarinen, Pflaumen, Pfirsiche, Trauben und Zwetschgen.
Stelle den Kühlschrank auf 5 °C ein – wärmere Temperaturen begünstigen das Wachstum von Bakterien.
Um Gerüche und Austrocknung zu vermeiden, solltest du Lebensmittel gut verschlossen aufbewahren. Gemüse und Früchte gehören am besten in luftdurchlässige oder gelochte Beutel.
Lass warme Essensreste abkühlen, bevor sie in den Kühlschrank kommen. Das verhindert Energieverschwendung und die Unterbrechung der Kühlkette von Produkten nebenan.
Fülle Reste aus Konserven am besten in ein anderes Gefäss um.
Vermeide es den Kühlschrank zu überladen und öffne die Türe nur kurz.
Im oberen Fach ist es 8 bis 9°, lagere hier: Käse, geräuchertes Fleisch, Fertiggerichte, Kuchen und Resten.
Im mittleren Fach ist es rund 5°, ideal für: Milchprodukte, Rahm, Joghurt oder Quark.
Im unteren Fach ist es 2 bis 3°, das ist gut für: Fleisch, Fisch, Wurst, Geflügel, Feinkostsalate, angebrochene Packungen und Lebensmittel mit dem Hinweis „Gekühlt aufbewahren“.
In die Schublade am Boden gehören: Kälteresistente Früchte und Gemüse.
Oben in die Türe: Eier, Käse, Konfitüre und Butter.
In der Mitte der Türe: Konfitüre, Mayonnaise, Senf, Ketchup, Saucen.
Unten in die Türe: Milch und offene Säfte.

Der Tiefkühler

Räume Tiefkühlprodukte nach dem Einkauf sofort ein.
Versehe selbst eingefrorene Produkte mit Datum.
Zu lange im Tiefkühler aufbewahrte Produkte verlieren an Qualität (Geschmack usw.).
Stelle nie heisse Produkte ins Kühlfach. Das verschwendet viel Energie und unterbricht die Kühlkette der Lebensmittel nebenan.
Friere Nahrungsmittel immer in kleinen Portionen ein.
Taue vereiste Fächer ab. Öffne die Türe immer nur kurz.
Ideal sind -18 °C oder kälter.

Der Keller oder die Speisekammer

Ideal für stark wasserhaltige Gemüse und exotische Früchte, die du nicht im Kühlschrank aufbewahren kannst. Das sind Ananas, Auberginen, Avocados, Bananen, Grapefruits, Guava, Gurken, Kartoffeln, Kürbis, Mandarinen, Mangos, Melonen, Orangen, Papayas, Passionsfrüchte, Peperoni, Salatgurken, Tomaten, Zitronen, Zucchini und Zwiebeln.
Der Raum sollte dunkel und gut belüftet sein und eine Temperatur von höchstens 18 °C aufweisen.
Kontrolliere die Haltbarkeitsdaten regelmässig und verwende ältere oder leicht schrumpelige Lebensmittel zuerst.
Obst und Gemüse lagerst du am besten getrennt. Denn Früchte nehmen leicht Fremdgerüche an.
Wichtig: Reifende Früchte wie Äpfel, Kiwis, Birnen, Aprikosen, Pfirsiche, Kirschen und auch Tomaten solltest du separat lagern, da sie Ethylen absondern. Dieses Reifegas lässt Gemüse frühzeitig altern und Kartoffeln austreiben.

Ein Allzweck-Tipp für Food Ninjas: Einfrieren und Auftauen

Doch zu viel eingekauft oder zu grosse Mengen gekocht? Kein Problem, friere es ein! Je früher du ein Lebensmittel einfrierst, desto eher bleiben die Vitamine erhalten. Achte bei tierischen Produkten darauf, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Wenn du Tiefkühlkost einkaufst, stelle sicher, dass sie zwischendurch nicht an- oder auftaut.

Hygiene und Schädlinge wie z. B. Motten.

Insekten wie Lebensmittelmotten können alle Trockenvorräte befallen. Nur Salz und reine Fette sind sicher vor ihnen. Wärme und Feuchtigkeit fördern die Verbreitung von Schädlingen. Schütze deine Vorräte, indem du sie in dichten Behältern kühl und trocken lagerst. Den Inhalt von offenen Packungen solltest du in gut verschliessbare Gefässe umfüllen. Denn durch Papier kann sich Ungeziefer durchbeissen.

Schädlinge lassen sich meist ohne Chemie vertreiben. Wirf alle befallenen Lebensmittel dicht verpackt weg. Reinige anschliessend den Schrank und seine Umgebung trocken mit dem Staubsauger, inklusive aller Ecken und Ritzen. Der Staubsaugersack und das alte Schrankpapier gehören nun fest verschlossen in den Abfallsack und müssen sofort aus dem Haus gebracht werden, da sich die Schädlinge sonst wieder einschleichen.

Auch schimmelige Nahrungsmittel müssen leider entsorgt werden. Am besten im Bioabfall.

Blanchieren

Blanchieren ist ein praktischer Trick, um Gemüse und Obst länger frisch und knackig zu halten. Durch diese Technik wird der Reife- und Fäulnisprozess stark verlangsamt und die Vitamine sowie Mineralstoffe werden konserviert. Auch empfiehlt es sich oft, Gemüse vor dem Einfrieren zu blanchieren, weil es die kalten Temperaturen so besser übersteht.

Wie das funktioniert? Eiswasser bereitstellen und los gehts: Wenig Gemüse in kochendes Wasser geben, damit das Wasser nicht zu stark herunterkühlt. Gemüse kurz garen (blanchieren). Die Dauer variiert je nach Gemüsesorte: Spinat benötigt nur wenige Sekunden, Peperoni hingegen wenige Minuten. Dann das Gemüse mit Eiswasser abschrecken.

Dörren

Du liebst gedörrte Früchte und gedörrtes Gemüse? Sehr gut. Dörren ist nämlich eine uralte Technik, die sich heute perfekt zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen eignet. Schaffst du es nicht, deine Frischwaren rechtzeitig zu essen: Ab in den Dörrautomaten damit!

Am besten nimmst du dafür ein Dörrgerät, in dem Temperaturen unter 42 Grad verwendet werden und die Trocknung natürlich und schonend in Rohkostqualität vollzogen wird.

Mit einem Dörrgerät lassen sich Gemüse, Sprossen, Kräuter, Pilze und Nüsse problemlos trocknen und haltbar machen. Auch Fleisch kann man dörren. Hierfür benötigst du aber ein Dörrgerät mit höheren Temperaturbereichen.

Dörrprofis kennen keine Grenzen und bereiten mit ihrem Dörrautomat auch Müesliriegel, Fruchtleder, eigene Chips und vieles mehr zu.

Einkochen und Einlegen

Das Einlegen kennst du von Essiggurken. Hier werden Lebensmittel in Flüssigkeit konserviert, meist in Essig, Öl oder Alkohol. Zum Einlegen eigenen sich die meisten Früchte, Kräuter und Gemüse. Eingemachtes kannst du an kühlen und dunklen Orten mehrere Monate lagern.

Das Einkochen eignet sich vor allem für frisches Gemüse und Obst, zum Beispiel für Konfitüren. Es ist eine einfache Möglichkeit, Saisonales sehr lange haltbar zu machen. Im Idealfall gar mehrere Jahre! Übrigens: Auch gekochte Gerichte und sogar Fleisch kannst du so länger haltbar machen. Beim Einkochen respektive Einwecken werden die Lebensmittel in saubere Gläser gefüllt, die dann verschlossen und erhitzt werden. Durch das Erhitzen entsteht im Glas ein Überdruck und beim Abkühlen bildet sich ein Vakuum. So bleibt das Glas luftdicht verschlossen und der Inhalt vor Keimen geschützt.

Vakuumieren

Hierzu benötigst du einen Vakuumierer. Über eine Pumpe wird die Luft aus der Verpackung gesaugt, danach wird diese versiegelt. Durch das luftdichte Verpacken werden der Zersetzungsprozess verlangsamt und die Haltbarkeit der Lebensmittel verdrei- bis verfünffacht. Die Lebensmittel behalten dabei Optik, Geschmack, Vitamine, Mineralien und andere Nährstoffe. Und sie brauchen viel weniger Platz im Kühlschrank oder im Tiefkühler.

Verwelktes wiederbeleben

Ups, auch bei einem Food Ninja kann Gemüse mal verwelken oder «lampig» werden. Kein Problem! Tauche das welke Gemüse für zehn Minuten in kaltes Wasser ein. Siehe da: Weiche Karotten richten sich wieder auf, Salat wird wieder knackig und der Broccoli bekommt seinen Biss zurück. Guten Appetit!

Tipp!